In diesem Museum werden Ihnen zwei Persönlichkeiten Oberschützens vorgestellt:
Pfarrer Gottlieb August Wimmer und OStR Prof. Franz Simon.
Beide haben in ihrer jeweils eigenen Art für diesen Ort und die ganze Region große Bedeutung erlangt. Die Ausstellungen hier im Haus der Volkskultur sind ihnen beiden als ehrendes Andenken gewidmet.
Pfarrer Gottlieb August Wimmer - Der große Reformer
Gottlieb August Wimmer (1791-1863) war eine außerordentliche und vielseitig gebildete Persönlichkeit. Während seines 30-jährigen Wirkens als evangelischer Pfarrer (1818-1848) hat er Oberschützen nachhaltig geprägt. Obwohl er die Habsburgermonarchie wegen seiner Beteiligung an der ungarischen Revolution verlassen musste, sind seine Spuren bis in die Gegenwart deutlich zu erkennen.
Ein Lebenswerk
Pfarrer Gottlieb August Wimmer war ein weitblickender Erneuerer auf vielen Gebieten. So lag ihm die Vertiefung des geistlichen Lebens ebenso am Herzen wie die Verbesserung und der Ausbau des Schulwesens, der hygienischen Bedingungen und der Landwirtschaft. Er war der Initiator vieler positiver Entwicklungen, von denen viele auch nach seinem Tod weiterwirkten.
- Befreiung von der Grundherrschaft
- Gründung von Schulanstalten
- Neue Ideen für die Landwirtschaft
- Verbesserung der gesundheitlichen Verhältnisse in der Bevölkerung
Die höhere Bildung in Westungarn - wohin auch Oberschützen gehörte - wurde durch Wimmers Schulgründung in besonderem Maße gefördert. So ist es kein Zufall, dass 1921, als das Burgenland zu Österreich kam, die Oberschützer Schulanstalten die einzigen zur Matura führenden Bildungsstätten des jüngsten Bundeslandes waren. Auch die Entstehung eines selbstbewussten Bauernstandes ist eng mit der Person Wimmer verbunden.
Ihm und den hier ausgebildeten Lehrern ist es zu verdanken, dass Oberschützen mit der Zeit eine zentrale Rolle für den westungarischen bzw. burgenländischen Protestantismus spielte.
OStR Franz Simon - Ein Sammler der eigenen Art
OStR Franz Simon, der am BG/BRG Oberschützen viele Jahre Bildnerische Erziehung unterrichtete, widmete sein privates Interesse völlig der traditionellen Wirtschafts- und Alltagskultur des mittleren und südlichen Burgenlandes. Die Sammlung, die er selbst im "Heimathaus" zusammengeführt hat, ist einzigartig im Burgenland und soll deshalb auch an ihrem ursprünglichen Ort erhalten bleiben.
Erbaut um das Jahr 1800, diente das "Heimathaus" zuerst als Bauernhof, wechselte dann mehrmals die Besitzer und eröffnet heute seinen Besuchern Einblicke in die bescheidene und mühevolle Lebensweise der Menschen jener Zeit. Vielleicht gibt es damit auch da und dort einen kleinen Anstoß zur inneren Einkehr.